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Richtig schreiben für Journalisten: Stolperstelle Präposition

Richtig schreiben für Journalisten: Stolperstelle Präposition Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 67: Stephan Töngi beschäftigt sich mit einem der Verhältniswörter (Präpositionen), die es in sich haben.

Mannheim – In der Welt der Präpositionen gibt es manche Stolperstelle. Etwa beim Verhältniswort „entgegen". Hier drei fehlerhafte Beispiele: 
1. „So ist etwa in der Bundestagsfraktion die Zahl der Merz-Fans deutlich gesunken, weil der 64-Jährige entgegen seiner Versprechen zu wenig mitarbeitet.“ 
2. „Entgegen aller Prognosen holte Schwarz-Grün bei der nächsten Landtagswahl eine Mehrheit.“ 
3. „Außerdem konnte sich Spahn als Gesundheitsminister entgegen mancher Erwartungen durchaus Anerkennung erarbeiten.“ 

Diese Sätze haben mehr gemeinsam als den politischen Kontext: In allen Fällen folgt der Genitiv (Wessen-Fall), obwohl auf „entgegen" der Dativ folgt. 
Nach dieser Regel müssen die Beispielsätze korrekt so lauten:

1. „So ist etwa in der Bundestagsfraktion die Zahl der Merz-Fans deutlich gesunken, weil der 64-Jährige entgegen seinen Versprechen zu wenig mitarbeitet.“ 
2. „Entgegen allen Prognosen holte Schwarz-Grün bei der nächsten Landtagswahl eine Mehrheit.“ 
3. „Außerdem konnte sich Spahn als Gesundheitsminister entgegen manchen Erwartungen durchaus Anerkennung erarbeiten.“

 

Der nächste Freitag dreht sich um „bestehen auf“ und den folgenden Fall.
Am vergangenen Freitag ging es um größer als (richtig) - größer wie (falsch).

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.

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